Die Bürgerinitiative "Stadt muss atmen" veranstaltet am Freitag, 1. März 2024, einen Info- und Mobiabend mit dem Schwerpunkt 'drohender Durchgangsverkehr im Hechtviertel'. Die immernoch aktuellen Pläne von 2016 sehen nämlich vor, dass der Linksabbieger für Autos an der Schauburg wegfällt ... und die Autos stattdessen durch die Tannenstraße/Rudolf-Leonhard-Straße sowie über die Lößnitzstraße in Richtung Hansastraße geführt werden sollen.
Freitag 01.03. 19h im Café Peckerl, Rudolf-Leonhard-Straße 5, 01097 Dresden
Wir von der Bürgerintitiative "Königsbrücker muss leben!" finden diesen Infoabend von "Stadt muss atmen" ganz toll. Endlich wird auch das Thema Durchgangsverkehr vor Ort thematisiert. Würden die Pläne von 2016 nämlich umgesetzt, dann wäre es für alle Zeiten vorbei, den Autosverkehr in den Wohngebieten des Hechtviertels zu beruhigen oder gar herauszuhalten. Rudolf-Leonhard und Lößnitzstraße würden auf Jahrzehnte zu Durchgangsstraßen werden.
Die aberwitzige Idee, den Verkehr von der Königsbrücker in Richtung Hansastraße nicht mehr über den Bischofsweg sondern direkt durch die Wohngebiete zu leiten kommt daher, dass das oberste Planungsziel für die Königsbrücker Straße die 'Maximierung der Durchgangs-Geschwindigkeit für Autos' gewesen ist (Level-Of-Service-A, LOS-A). Hierdurch wurde der Straßenzug derart breit, dass die Autos zwar schnell geradeaus fahren können - aber der Linksabbieger an der Schauburg zum Bremsklotz wurde. Kurzerhand wurden dann zwei Linksabbieger in die Tannen- und Lößnitzstraße eingeplant.
Allerdings schreiben wir heute das Jahr 2024! Schöner Stadtraum, Aufenthaltsqualität, weniger Autoverkehr, mehr Bäume, eine lebendige Stadt - dies sind heute die Leitlinien der Stadt- und Verkehrsplanung. Hinzu kommt, dass die heutige Realität den Planungsgrundlagen von damals den Boden unter den Planungsfüßen entzogen hat: Dachte man vor zehn Jahren noch, dass der Autoverkehr in der Zukunft zunehmen wird, so sehen wir heute, dass er massiv abgenommen hat. Nicht fast 20.000 Autos wie prognostiziert fahren auf der Königsbrücker Straße - sondern kaum noch 10.000.
Da sowohl die Planungsziele als auch die Planungsgrundlagen sich radikal in den letzten Jahren geändert hat, wäre es ein verkehrs- und städteplanerisches Verbrechen, an den veralteten Planungen von 2016 festzuhalten. Jetzt noch - einfach aus Trotz - an veralteter, autozentrierter Politik festzuhalten wäre fatal für das nördliche und südliche Hechtviertel.Mitglieder von "Königsbrücker muss leben!" werden am Freitag auch vor Ort sein. Wir werden unser Banner mitbringen, welches die aberwitzigen Dimensionen des geplanten Ausbaus erlebbar macht. Und zusammen werden wir überlegen, was wir alle gemeinsam unternehmen können, um endlich zu einer wirklich stadtteilverträglichen Sanierung der schönen und ehrwürdigen Königsbrücker Straße zu kommen.