25.08.2011 17:51:06
Die Grünen veranstalten morgen (26.08.2011, ab 19:00 Uhr) in der Schauburg eine Infoveranstaltung zum Ausbau
der Königsbrücker Straße. Löblich ist, dass sie überhaupt etwas in Richtung
Öffentlichkeitsinformation machen. Da kommt von den anderen Stadtratsfraktionen
momentan wenig bis nichts.
Aber Achtung: die Grünen sind offiziell für die Hilbert'sche
"Variante 6" mit all ihren negativen Auswirkungen. Im Gegensatz zu anderen Fraktionen
fordern die Grünen jedoch ein paar Änderungen (s. Positionspapier).
Die bringen zwar, insbesondere für den Bauabschnitt Albertplatz bis Bischofsweg, keinerlei Verbesserung - der Hilbertschen Ausbauvariante aber wenigsten ein bisschen entgegen zu treten,
ist zumindest schon mal ein erster Ansatz.
Auch wenn wir für eine Sanierung der Königsbrücker Straße weitestgehend im Bestand eintreten,
rufen wir an dieser Stelle alle auf, zu dieser Infoveranstaltung zu gehen. Diskussion ist
immer besser als Schweigen. Und man kann dort Fragen stellen wie:
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Wie viele Parkplätze fallen bei Variante 6 verglichen zum heutigen Bestand weg?
(48 ist die falsche Antwort. Es sind 48 Parkplätze weniger - verglichen mit der niemals gebauten Planung von 2003/2006. Der tatsächliche Verlust an Parkmöglichkeiten ist größer als 100. Variante 6 bedeutet gar kein (!) Parkplatz von Paulstraße bis Stauffenbergallee)
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Wenn die Planungen von 2003/2006 schon kaum mit den Werten der Grünen vereinbar sind, wieso wollen sie dann für eine noch breitere Variante stimmen?
(Ist nicht vielmehr der ursprüngliche Kompromiss aufgekündigt, und man müsste neu nachdenken?)
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Werden die Grünen Wort halten und im Ortsbeirat/Stadtrat für eine vergleichende Planung weitestgehend im Bestand stimmen?
(Dies haben sie zumindest in ihrem Positionspapier angekündigt)
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Ist den Grünen bewusst, dass zum Zeitpunkt der Planung der Ausbauvariante vor nun fast 10 Jahren ca. 30% mehr Autos auf der Königsbrücker fuhren als in 10 Jahren fahren werden - Sollte man dann nicht nochmal das Ganze überdenken und nach Alternativen suchen?
(Und parallel zu dieser Entwicklung ist die Bevölkerung in der Neustadt (ca. 70% der Haushalte haben kein Auto) erheblich und in einer 2003/2006 noch nicht abzusehenden Weise gestiegen. Mehr Menschen - weniger Autos ... da müssten die Prioritäten doch eigentlich klar sein)
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Wie soll z.B. eine Familie mit Kindern die Straße sicher überqueren, wenn die Straßenbahnen 7 und 8 mit 50 km/h, und die Autos mit 70 km/h über eine insgesamt 20 Meter breite Asphaltschneise rauschen?
(Natürlich wird es Ampeln an den Kreuzungen geben. Es ist aber total unrealistisch zu glauben, dass die Menschen nicht weiterhin "mal eben die Straße überqueren" werden. "Mal eben" wird mit Bauvariante 6 aber zu lebensgefährlichen Situationen führen)
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Überall im Land setzen sich die Grünen für Bäume, für
breite Gehwege, für Fahrradstellplätze, für Nachhaltigkeit und Ökologie ein - warum dann nicht auch bei der Königsbrücker Straße?
(Irgendwie ist dies wohl die Kardinalfrage)
Einige von uns werden auch bei der Veranstaltung sein. Da wird
es sicher auch Raum für anregende Diskussionen zu unserer Forderung nach einer
Sanierung "weitestgehend im Bestand" geben.
Willst du mitmachen und helfen? Schreib uns einfach eine E-Mail - jede Hilfe hilft!
Kontakt: info@koenigsbruecker-muss-leben.de