Auf der letzten Ortsbeiratssitzung in der Neustadt ist Historisches passiert. Eine Anfrage zum "Stand der Dinge" bei der Umsetzung der bereits vom Stadtrat beschlossenen Geschwindigkeitsreduzierung auf der Königsbrücker wurde vom Ortsbeirat mit folgendem Begleittext versehen:
"Der Neustädter Ortsbeirat unterstützt die Bemühungen der Stadt, die im Luftreinhalteplan 2011 bereits vom Stadtrat beschlossenen Maßnahmen M48-M51 [Tempo-30] zur sofortigen Emissions- und Lärmreduktion schnellstmöglich umzusetzen."
Historisch ist dieser Satz, da er fast einstimmig (12-1) beschlossen worden ist. D.h. nicht nur die Ortsbeiräte von Links, Grün, SPD und Bürgerbündnis, sondern auch alle Vertreter von Freie Bürger und CDU stimmten dafür!
Ob man nun Tempo 30 mag oder nicht, es ist (neben einer Pförtnerampel) die einzige Maßnahme, welche sofort eine Emissionsreduktion bringt. Und ein Blick auf die aktuelle Belastung ( Luftreinhalteplan, S. 9) zeigt, dass gerade auf der Königsbrücker die Belastung die Grenzwerte massiv übersteigt. Hier muss schnell was geschehen! Schön, dass immerhin der Neustädter Ortsbeirat das mit großer Mehrheit auch so sieht.
Nach Luftreinhalteplan soll die Tempo 30-Maßnahme übrigens nach einer Sanierung wieder aufgehoben werden (können). Dann ist Asphalt auf der Straße und das reduziert den Feinstaub um ca. 30% (weniger Verwirbelung aus den Lücken im Kopfsteinpflaster). D.h. alle Gegner von Tempo 30 sollten an einer wirklich schnellen Sanierung interessiert sein. Und dies ist nicht die über-überbreite vierspurige "Variante 5", sondern eine schnelle und zügige Sanierung weitestgehend im Bestand.
Hoffen wir, dass das Votum des Neustädter Ortsbeirats auch von der Verwaltung, dem zuständigen Bürgermeister Hilbert, der Landesdirektion und dem Stadtrat gehört wird.