Die Landesdirektion hat die 2016 vom Stadtrat beschlossenen Planungen (Variante 8.7) wohl genehmigt. Bald sollen die Pläne öffentlich ausgelegt werden. Damit sind wir einen Schritt näher an dem städtebaulichen Verbrechen: Abholzen der Baumallee, eine auf weiten Strecken vierspurigen Asphaltschneise durch die Neustadt, Autoverkehr in den Wohngebieten und sehr, sehr schmale Gehwege (Hier findet man die Pläne zur Planfestellung).
Baubürgermeister Kühn (Grüne) freut sich schon auf einen Baubeginn in 2026 - aber soweit sind wir noch lange nicht! Die Königsbrücker stand schon häufiger kurz vor ihrer Zerstörung ... und ist dem Teufelchen doch immer wieder von der Schippe gesprungen. Worauf es jetzt ankommt, ist dass die Neustadt und das Hechtviertel ein starkes und lautes Zeichen setzt, dass man heute nicht mehr geschwindigkeitsmaximierende Angebotsplanung für den Autoverkehr macht.
Für dieses Zeichen sammelt die Bürgerinitiative Stadt muss atmen seit Kurzem Unterschriften für die Durchführung eines Bürgerforums. Ein Bürgerforum ist eine Veranstaltung, bei dem die Menschen in Dresden mit der Verwaltung und dem Stadtrat auf Augenhöhe diskutieren und Dinge besprechen. Das schöne ist, dass ein Bürgerforum auch Beschlüsse fassen kann. Diese Beschlüsse müssen dann vom Stadtrat offiziell bestätigt oder verworfen werden.
Wenn also die 2.500 Unterschriften für das Bürgerforum über den Sommer gesammelt werden können und das Bürgerforum z.B. beschließt, dass ein autogerechter Ausbau der Königsbrücker Straße nicht gewollt ist und die Baumallee erhalten werden muss - dann muss der neu gewählte Stadtrat im Herbst eine Entscheidung für oder gegen eine schöne Königsbrücker treffen. Dann aber kann sich die Politik nicht mehr hinter vor langer Zeit getroffenen Entscheidungen von Vor-Vorgängerstadträten (2016!) verstecken - dann müssen alle Stadträt·innen verantwortungsvoll abstimmen. Und das gute ist: sollte der Stadtrat sich für eine schlanke Sanierung statt eines massiven Ausbaus entscheiden, wären die Bauarbeiten sogar schneller fertig und würden weniger kosten.
Es liegt also daher jetzt an uns allen, dass die Unterschriften für die Durchführung des Bürgerforums zusammen kommen. Wenn ihr mithelfen wollt, meldet euch bei info@stadt-muss-atmen.de. Die Königsbrücker hat es verdient, dass sie nochmal eine Chance bekommt!