In einem schönen Artikel und einem treffenden Kommentar (3,5 MB) hat die Dresdner Morgenpost mal das drum-herum-Reden sein lassen und Klartext geredet.
Interessant sind im hinteren Teil des Artikels die Aussagen des Bürgermeisters Marx, welche im Widerspruch zu den Informationen von OB Orosz zu den beiden Bauvarianten 5 und 7 stehen. Wir werden aus diesen Aussagen nicht schlau ... aber eines ist sicher: "NICHTS IST SICHER".
Und daher auch morgen die Demonstration: wir wollen endlich wissen, was los ist, "Wir wollen die Pläne sehen" und Bürgerbeteiligung jetzt!
Demo: 21.09.2012, 17 Uhr, Schauburg
Für diejenigen ohne Breitbandanschluss, hier der MOPO-Kommentar als Text:
"Beton Köpfe"
von Gerhard Jakob, MOPO-Dresden, 18.09.2012
Kritiker von Mega-Bauvorhaben tun sich oft schwer. Betroffene wissen meist gut darüber Bescheid, was ihnen blüht. Die Öffentlichkeit über drohende Folgen zu informieren, ist schon schwieriger.
Gewöhnlich fehlt einfach die Vorstellungsgabe, was es etwa bedeutet, eine
Straße in einem Mischgebiet von zehn auf 23 Meter zu verbreitern.
Genau darum geht es an der Königsbrücker Straße, die zwischen den In-Vierteln äußere Neustadt
und "Hecht" verläuft. Wer sich nun aber die Maßstäbe auf den Infozetteln der sich verzweifelt wehrenden Anwohner ansieht,
kann sich die Folgen
lebhaft vorstellen. Da wird eine gigantische Piste geplant, die die letzten Bäume
abrasiert, die letzten traditionellen Vorgärten der Gründerzeit-Villen planiert und
vor allem eins ist: die kompromisslose Verwirklichung eines Autofahrertraums. Eine riesige Piste
wird hier rücksichtslos durch ein gewachsenes Gründerzeitviertel geschlagen, die buchstäblich alles niederwalzt, was sich ihr in
den Weg stellt.
Dabei gäbe es ja Alternativen: den Ausbau im Bestand. Damit würde die unzweifelhaft
notwendige Sanierung der Königsbrücker umgesetzt, die Piste aber eine humane
Größe bewahren. Das würde - ebenfalls unzweifelhaft -
den Autofahrern in den Stoßzeiten etwas mehr Geduld abverlangen. Aber
es würde auch die Belange der Anwohner berücksichtigen. So etwas nennt man
Kompromiss, eine Konfliktlösung, die
Dresden gut anstünde. Allein: Die Betonköpfe unter den Entscheidern scheinen davon nichts wissen
zu wollen.
WRRRRuuum - freie Fahrt für "freie" Bürger? Für Durchreisende vielleicht.
Die Belange der Neustädter Bürger sowie eines der interessantesten Viertel
Dresdens kommen unter die Räder.