Der Dresdner Stadtrat hat gestern mit einfacher Mehrheit die Durchführung eines Bürgerentscheids über den Ausbau der Königsbrücker Straße abgelehnt. In der Debatte kritisierten CDU/FDP halbwegs zurecht, dass Bürgerentscheide eigentlich über die Sammlung von 25.000 Unterschriften initiiert werden sollten, und nicht mal so eben im Stadtrat zu beschließen seien. SPD und Grüne warben mit viel Herzblut für das Bürgerbegehren - ohne allerdings eine vernünftige Alternative vorzustellen. Denn: wenn Variante 5 (vierspurig, 18-23 Meter über-überbreit) gekippt werden würde, was dann? Die von diesen Fraktionen bislang vertretenen überbreiten Varianten (V4/V6) sind nämlich ebenfalls 17-21 Meter breit, zerstören ebenfalls die Vorgärten und fällen ebenfalls fast alle Bäume. Die Linke verfehlte das Thema und sprach über Krankenhäuser.
Was wie immer fast gänzlich unterging, ist, dass es momentan auch alternative Planungen für eine wirklich stadtteilverträgliche und nicht-überbreite Königsbrücker mit breiten Randzonen für Fußgänger, radfahrende Kinder, Gastronomie, Einzelhandel, parkende Autos und Fahrräder, Bäume ... erstellt werden. Dies ist endlich eine akzeptable Alternative (kostengünstig, schnell zu bauen, wenig Bürgerprotest, nachhaltig und ökologisch) auf die man setzen muss!
Und da ein Bürgerentscheid sich auch gegen diese Planungen (zumindest mittelbar) gewandt hätte, begrüßt "Königsbrücker muss leben!", dass der Bürgerentscheid nicht so wie gestern von den Einreichern geplant gekommen ist.
Heute (20.01.2012) informieren wir wieder im Rahmen unserer wöchentlichen Infomahnwache ab 17 Uhr an der Schauburg. Diskussion willkommen!