Die hier gezeigte Abbildung ist direkt von den Internetseiten der Neustadtgrünen gezogen (www.neustadtgruene.de/images/stories/Verkehr/Koeni/dresdenbanner_Knigsbrcker_Neustadt.jpg). Der Web-Designer hat sich bestimmt etwas dabei gedacht: viele alte Bäume, ausreichend Parkplätze, eine wenig befahrene Straße und ausreichend Platz zu beiden Seiten für alle. Und dann noch ein eingängiger und markanter Spruch: "Wir wohnen hier - stadtteilverträglich sanieren".
Ziemlich professionell gemacht, wenn da nicht einen Haken wäre: Die Grünen sind offiziell für die Hilbertsche "Variante 6". Und wie diese Planung dann nach Fertigstellung des Ausbaus wirklich aussehen würde, sehen wir hier im Vergleich zum heutigen Bestand:
Die eingezeichneten magentafarbenen Linien im Bild oben verdeutlichen den Verlauf des Straßenzugs nach dem Ausbau. Im unteren Teil der Abbildung ist ein Querschnitt der Straße gezeigt, so wie er auf den völlig überdimensionierten Ausbauplänen vorgesehen ist.
In Worten: Es bleibt keiner der historischen Bäume stehen. Alle Parkplätze von Paulstraße bis hoch zur Stauffenbergallee verschwinden. Niemand kann mehr links in seine Einfahrt oder Zubringerstraße ein- oder ausfahren. Es wird extrem gefährlich, zu Fuß oder mit dem Fahrrad (Kinder!) die Straße zu überqueren. Und als ob das nicht genug wäre, wird stadtauswärts ein Links-Abbiege-Verbot am Bischofsweg verhängt - dieser Verkehr soll dann u.a. durch das Hechtviertel abgeleitet werden.
Es gibt selbst in der kommerziellen Werbung selten Beispiele, bei denen Werbebild und Realität dermaßen krass voneinander abweichen. Dies ist in der Tat ein ziemlich hoher Gipfel der Dreistigkeit.
Allerdings haben die Grünen wenigstens ein Positionspapier erarbeitet, in dem sie (kleinere) Änderungen an den Plänen fordern. SPD, Linke und Teile der CDU sind hingegen für ein rasches Abnicken dieser Monster-Ausbauvariante im Ortsbeirat und im Stadtrat. Die wollen das Thema beenden und der verbreiterten Fassung der veralteten Bauplänen von 2003/2006 zustimmen. Wo die Menschen dann Parken, Gehen, ihr Fahrrad abstellen und auf die Bahn warten sollen erschließt sich dabei nicht. Aber es geht noch viel schlimmer: der Rest der CDU und die FDP wollen noch breiter bauen.
Was aber keine der Parteien den Menschen wirklich erklärt, ist, dass auch die Hilbertschen Pläne für den Bereich Albertplatz bis Bischofsweg schrecklich sind. Hier hier findet man die (kommentierten) Baupläne.
Es ist also mehr als fünf vor zwölf für unsere Königsbrücker. Wenn es aber die Politik nicht schafft, in zwei Jahrzehnten eine wirklich stadtteilverträgliche Sanierung der Königsbrücker Straße zustande zu bekommen - dann müssen es jetzt die Menschen, die wirklich hier wohnen, arbeiten, ausgehen und leben, angehen.
Niemand braucht so eine Asphaltwüste. Das muss in die Köpfe der Stadtratsfraktionen irgendwie reingebracht werden.
Lasst uns alle daran arbeiten!
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