Die Situation ist so: Der Stadtrat hat einen extremen Ausbau der Königsbrücker Straße beschlossen (Variante 5). Gleichzeitig hatte der Stadtrat gefordert, dass auch eine schmale Sanierung zu prüfen sei. Daraus ist aber leider nie etwas geworden, denn aus dieser Prüfung wurde eine 18 monatige Planung, und aus der Sanierung ... wurde wieder ein mindestens 18 Meter breiter Ausbau. Das ganze nennt sich jetzt Variante 7 und wird gerne als bestandsnah bezeichnet - allein, dieser Ausbau hat nichts mit Bestand oder Sanierung zu tun und verbreitert den Straßenzug in nicht akzeptabler Weise.
Und ja, auch die Variante 7 hat überall mindestens vier volle Fahrspuren. Nun sagen die einen (FDP, CDU), wir bauen jetzt einfach eine der beiden Varianten: vierspurig oder vierspurig. Die Linke tendiert ebenfalls zu einer solchen Haltung. Die umsichtigeren und progressiveren Fraktionen jedoch sagen sinngemäß: jetzt plant/prüft doch mal wenigstens so wie vom Stadtrat gefordert eine schmale Sanierung, ehe ihr ungeprüft unseren Stadtteil mit Asphalt ausgießt!
Die SPD hatte zusammen mit unserem BI-Ortsbeirat Martin Schulte-Wissermann einen Antrag eingebracht, der eine solche Prüfung/Planung zum Ziel hat und dabei die städtebaulichen Kriterien für eine solche Planung definiert. Die Grünen hatten ebenfalls einen eigenen Antrag, der im Kern das gleiche will.
Es gelang schließlich, beide Anträge zusammenzuführen und alle Punkte mit deutlicher Mehrheit (SPD, Grüne, Bürger, MSW) zu beschließen, toll!
Aber Achtung, das war nur der Ortsbeirat! Im Stadtrat soll angeblich noch vor der Sommerpause die richtige Vorlage (dann mit allen Zusatzinformationen) kommen. Hier wird es spannend sein, wie sich die Fraktionen dort verhalten werden. Zumindest müsste das Thema zumindest nochmal in den Ortsbeirat. Es ist also lange noch nichts gewonnen, und auch lange noch nichts verloren.
Am Freitag ist wieder Info-Mahnwache an der Schauburg. Kommt vorbei und helft mit!
Ach so: Das Stadtplanungsamt hat jetzt eine ganz hervorragende Visualisierung der Köningsbrücker . Hier kann man über die Straße fliegen, als Autofahrer fahren oder sich als Fußgänger den Straßenzug anschauen. Man erkennt sogar die einzelnen Häuser – und bekommt einen super Eindruck davon, wie schlimm die Ausbauvarianten sind. 'Man' sollte sich diese Simulation besorgen und allen Menschen zeigen. Manchmal sagen Simulationen mehr als 1000 Worte!
Hier ein Beispiel der Visualisierung (die roten Linien sind von uns). Einen schönen Bericht zur gestrigen Sitzung findet man auch beim Neustadtgeflüster.