Kürzlich hatten wir beim Straßen- und Tiefbauamt angefragt, ob die Stadt nicht noch vor der Einwohnerversammlung am 17. Januar mal eben die Kfz-Belegung auf der Königsbrücker messen könne. Immerhin werden die veralteten und überhöhten Prognosewerte als Rechtfertigung für einen vierspurigen Ausbau herangezogen.
Die Antwort der Stadt verwundert nun sehr:
"Durch das Straßen- und Tiefbauamt werden ab April manuelle Verkehrszählungen an Knotenpunkten durchgeführt, da witterungsbedingt der Einsatz der Verkehrszähler in den Wintermonaten nicht möglich ist.
Desweiteren ist in den Monaten Dezember bis Februar eine Absenkung des
Verkehrsaufkommens gegenüber dem Jahresmittel zu verzeichnen.
(siehe Anlage Dauerzählstelle [Heeresbäckerei])"
Was die Stadt also sagt, ist, dass es momentan zu kalt zum Messen ist. Dies ist in Anbetracht des bislang ausgefallen "Winters" nicht in Ansätzen zu verstehen.
Und die Stadt wird erst in den Monaten mit dem Jahresmaximum an Autos messen. Wenn dieses Vorgehen gängige Praxis ist, dann verwundert es kaum, dass so gut wie alle prognostizierten Verkehrszahlen bei Großprojekten weit über der Realität liegen. So verbrennt man Steuergeld zu Beton!
Unsere Bürgerinitiative misst jede Woche, und unsere Messergebnisse sprechen deutliche Worte: auf der Königsbrücker fahren pro Tag ca. 14000 Autos, und nicht wie prognostiziert 18.000 bis 23.000. Ein vierspuriger Ausbau ist dadurch nicht nur nicht notwendig, sondern widerspricht deutlich den Bauvorschriften.
Eine redliche und logische Konsequenz, die man jetzt aus dieser Situation ziehen kann, wäre, dass eine Entscheidung über den vierspurigen Ausbau erst nach Vorlage von verlässlichen Messwerten getroffen werden kann. Oder aber man glaubt gleich unseren Messwerten und saniert zeitnah und kostensparend.
Am 17. Januar ist Einwohnerversammlung im Kulturrathaus (Königstr. 15) - geht hin!