Dresden, 12.08.2022
Im Planfeststellungsverfahren für die Königsbrücker Straße sind an den ursprünglichen Planungen sog. Tekturen [1] vorgenommen worden. Dies sind Änderungen, welche aufgrund der Eingaben aus der Bevölkerung notwendig geworden sind. Da diese Änderungen wesentlich sein können, müssen sie erneut öffentlich ausgelegt werden – und es ergibt sich erneut die Möglichkeit, Eingaben einzureichen.
Wie aus Schreiben an die Teilnehmenden der vorherigen öffentlichen Auslage hervorgeht, werden die aktualisierten Planungen im September 2022 öffentlich ausliegen [2]. Wir gehen davon aus, dass die Unterlagen auch online zur Verfügung gestellt werden.
Dr. Martin Schulte-Wissermann, Pressesprecher der Bürgerinitiative “Königsbrücker muss leben!”, erklärt hierzu: “Jeder, der die Königsbrücker nutzt, sollte eine Eingabe schreiben. Was mit der Königsbrücker geplant ist, ist nämlich ein städtebauliches und verkehrspolitisches Verbrechen. Die bereits vor über sechs Jahren beschlossene Variante stammt noch aus der Zeit des Diktats der Geschwindigkeits- und Mengenmaximierung für den Durchgangsverkehr. Der auf 2/3 der Strecke vierspurige Ausbau ist für über 20.000 Autos am Tag ausgelegt – es fahren aber aktuell nur noch ca. 10.000 Autos am Tag [3]. Heute plant man anders - Niemand braucht noch eine solch breite und teure Trasse.“
Den 2016 beschlossenen Planungen nach sollen alle Bäume (außer der Flatterulme K49) gefällt werden, der Linksabbieger an der Schauburg entfällt und der Autoverkehr soll stattdessen über die Tannen-/Rudolf-Leonhard-Straße geführt werden, ein neuer Linksabbieger an der Katharinenstraße zieht Autoverkehr in die Äußere Neustadt, die Gehwege werden z.T. grotesk schmal ... das Schlimmste aber ist, die Königsbrücker würde ihren Boulevardcharakter verlieren und zu einer lebensfeindlichen Asphaltwüste verwandelt [4].
Abschließend Schulte-Wissermann: „Wir kämpfen nun seit 11 Jahren für eine echte Verkehrswende. Diese fängt bei der Planung von Stadträumen an! Wo viele Menschen sich aufhalten, muss auch Platz neben der Straße für Fußgänger, Radfahrende, Bäume, Gastronomie und Einzelhandel sein. Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen, und nicht der Durchgangsverkehr!“
[1] Begriffsdefinition 'Tektur'
[2] Schreiben der Landesdirektion zur erneuten Offenlage
[3] Verkehrsfluss Königsbrücker Straße (1999 bis heute)
[4] Planungsunterlagen Königsbrücker Straße von 2016