Seit Jahren sind die Feinstaub- und Stickoxidbelastungen lokal an der Königsbrücker weit über den Grenzwerten. Wie heute die Sächsische Zeitung berichtet, plant die Stadt daher die zügige Einführung einer Tempo 30 Regelung auf der gesamten Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee.
Geschwindigkeitsreduktionen können die Schadstoffbelastung reduzieren. Da die Durchschnittsgeschwindigkeit für Autos aber auf der Königsbrücker bei ca. 20 km/h liegt, wird Tempo 30 faktisch keinen großen Beitrag zur Emissionssenkung haben können. Es geht aber in die richtige Richtung.
Tempo 30 auf der Königsbrücker ist dennoch ein Meilenstein und fast schon ein historisches Ereignis! Denn, seit zwei Jahrzehnten wird die Möglichkeit einer Geschwindigkeitsreduktion auf der Königsbrücker mit dem plumpen Argument "das ist eine Bundesstraße, das geht nicht" vom Tisch gewischt. Mit dieser Entscheidung ist ein ganz erheblicher Pflock in die Auto- und Baulobby geschlagen. Sie sind eines ihrer Hauptargumente beraubt. Die FDP dreht sich wahrscheinlich jetzt in ihrem eigenen Grabe um.
Auch Grüne, SPD und Linke nahmen dieses "geht nicht" schon immer zum Anlass, ihre eigenen überbreiten Ausbauvarianten zu verteidigen. Wenn Tempo 30 kommt, ist auch das Geschichte!
Fakt ist: mit Tempo 30 lassen sich nach den gültigen Baurichtlinien sofort ganz andere und einfachere Fahrbeziehungen von Auto, Bahn, Fahrrad und Fußverkehr realisieren. Man muss viel weniger trennen, man kann viel platzschonender bauen.
Wir von "Königsbrücker muss leben!" fordern: Wenn das Argument Feinstaub Tempo 30 heute erlaubt, dann auch morgen! Dann gibt es aber gar keinen Grund mehr, die Straße von heute 10 auf in Teilen 23 Meter zu verbreitern!