Die Sächsische Zeitung ist heute in ihrer Printausgabe sowie online in einem Leitartikel (und Kommentar) ausgesprochen kritisch auf die in der Vergangenheit gebauten Kfz-Verkehrsgroßbauten eingegangen (z.B. Südhöhe, Bergstraße, Flügelweg). Grund: "Bis zu 40 Prozent weniger Autos als vor deren Bau geplant fahren heute auf Trassen wie der B173. Das gilt für etliche andere neue Straßen auch."
"Wären diese Projekte etwas kleiner ausgefallen, hätten womöglich etwa 30% der Baukosten eingespart werden können. Das summiert sich auf zweistellige Millionenbeträge." Auch der Unterhalt dieser Straßen ist nun für die nächsten Jahre und Jahrzehnte teurer, als wenn man moderat und angemessen Saniert hätte.
Bedenkt man, dass eine Kita für 100 Kinder ca. 2 Millionen kostet, so hätte man ohne den Bauwahn heute schon die dringend benötigten Kita- und Hortplätze, die nun leider überall fehlen.
Das dieses Thema in einer solchen ungeschminkten Art und Weise als Leitartikel erscheint, zeigt den langsamen Paradigmenwechsel in der öffentlichen Wahrnehmung. Ja, Kfz Verkehr muss fließen - aber eingebettet in ein Gesamtkonzept welches auch den ÖPNV, das Rad, den Fußverkehr mit einschließt. Nicht billig, aber kosteneffizient bauen. Und vor allem: Lebensqualität in Geschäfts- und Wohngebieten erhalten und ausbauen. Wo Menschen Wohnen und Arbeiten darf es keine Stadtautobahnen geben!
Bezogen auf die Königsbrücker kann man kondensiert sagen: Saniert die Straße endlich, aber saniert sie nicht so breit! Saniert sie weitestgehend im Bestand!